Nick gab sich die nächsten Wochen sehr viel Mühe. Konnte mich nicht beklagen. Auch wenn wir uns nicht öffentlich zeigen durften, wir waren einfach glücklich. Ich glaube, ich hatte ihn gut im Griff. Männer sind einfach gestrickt. Mit der Zeit bekommt man bei jedem Mann den Trick raus. Wir mussten auch nebenher viel Lernen. Ich mehr als Nick, denn er hatte ja weniger Zeit.
Dann kam dieser Tag, der mein Leben komplett verändern sollte.
Mr Smith, unser Lehrer, musste mal kurz austreten. Da er normalerweise immer mindestens 15 Min auf der Toilette verbrachte, wollten wir diese Zeit nutzen. Nick zog sich die Hose runter und ich schob meinen Rock nach oben und meinen Slip beiseite und setzte ich auf ihn drauf. Nick kam sehr sehr schnell und ich war auch gerade dabei, als die Türe plötzlich aufging und Mr Smith vor uns stand, mit hochrotem Kopf. Er petzte es natürlich sofort Kevin und Jane.
Während die Beiden tobend vor uns standen und im Kanon schrieen, machten Nick und ich ein Spiel daraus.
„Was glaubst du Sweety, wer hört als erstes auf zu Schreien?“ flüsterte Nick mir zu. „Hmm mal überlegen….ich sage Kevin“ „Ok, dann muss ich wohl Mom sagen“ „Was wetten wir Nick?“ „Wenn du verlierst kaufst du mir das neue Playstationspiel, dass ich unbedingt haben will und meckerst nicht, wenn ich es Abends länger als 2 Stunden spiele! Und das zwei Wochen lang.“ „Ok. Gerne. Wenn du verlierst mein Schatz, rennst du heute Abend schreiend und nackt durch den Flur, 3mal hin und zurück!“ grinste ich. „Du bist verrückt, aber das liebe ich so an dir. Ok, aber du wirst sowieso verlieren“ „Würde ich nicht wetten“ zwinkerte ich.
„Ach Kevin gestern Abend hat Kristin auf deinem Handy angerufen, als du unter der Dusche warst.“ „Ja wirklich?“ Kevin hörte schlagartig auf zu schreien. „Warum sagst du mir das erst jetzt?“ „Tut mir leid Kev, ich habs dann total vergessen. Aber ruf sie doch gleich mal zurück“ Frech grinste ich Nick an.
„Nick wir beide sind noch nicht fertig!“ maulte Jane.
Kevin ging zum Telefonieren.
„So war das nicht abgemacht Sarah! Du hast geschummelt! Wann soll sie denn gestern angerufen haben? Du warst doch gestern Abend die ganze Zeit bei mir?“ Nick war etwas angesäuert, er verliert nicht gerne ;-) „Sie hat gar nicht angerufen, aber Kevin denkt in seiner Verliebtheit da nicht dran. Ist doch auch egal, ich habe auf jeden Fall gewonnen. Wir haben keine Regeln festgelegt Schatzi“ Ich gab Nick einen Kuss. „Du bist ein gemeines hinterhältiges Biest!“ „Ja Nick ich liebe dich auch“ lachte ich.
Jane war noch sehr sehr sauer. „Ihr beiden treibt es zu weit. So geht das nicht weiter mit euch. Das mit euch ist mir ein Dorn im Auge!“ „Mom reg dich ab! Wir sind jung, wir wollen Spass haben“ „Das wird ein Nachspiel haben Nick!“ Jane ging wutentbrannt weg. „Auweia Nick. Ich hoffe, wir kriegen jetzt nicht so grossen Ärger. Wenn sie Lou anruft, sind wir erledigt.“ „Das würde sie nicht machen. Sie weiss, dass ich dich liebe. Mach dir keine Sorgen Sweety“ Er nahm mich in den Arm.
Ich hatte aber so ein komisches Gefühl. Da kommt noch was! Ich ging in mein Hotelzimmer.
10 Minuten später klopfte Kevin an der Türe. „Kristin hat ja gar nicht angerufen. Und im übrigen, du warst doch auch gar nicht in meinem Zimmer gestern Abend. Du bist vielleicht eine“ grinste mich Kevin an. „Aber Kristin hat sich sehr über meinen Anruf gefreut.“ „Das war Notwehr Kev, hätte sonst die Wette verloren“ „Was für eine Wette?“ „Ach egal.“ „Ihr müsste aufhören Sarah. Ihr seid kein normales Liebespaar. Nick steht in der Öffentlichkeit und durch euer Verhalten riskiert ihr unsere Karriere! Wenn ihr nicht aufhört und die Sache ein bisschen ernster nehmt, Sarah, dann darfst du nicht mehr mit auf Tour! Wir haben noch zwei Termine hier in Deutschland, dann fliegen wir zurück. Und bis dahin, möchte ich, dass ihr euch zusammenreisst! Hast du das verstanden?“ „Ja habe ich.“ sagte ich kleinlaut. „Sehr gut“ Kevin gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging.
Kurz danach klopfte es wieder.
Es war Jane. Die hat mir jetzt noch gefällt. „Sarah mach auf, ich muss mir dir reden.“ Ich machte die Türe auf und sah in Janes Augen. Ohje, diese Augen sagen nichts gutes. „Sarah, ich möchte, dass du dich in Zukunft von Nick fernhälst. Du tust seiner Karriere nicht gut. Er ist viel zu sehr abgelenkt durch dich. Du wirst, wenn wir wieder in den Staaten sind, mit ihm Schluss machen. Ich habe mit Lou gesprochen. Und ihn gebeten, sich was einfallen zu lassen. Du möchtest doch Schauspielerin werden nicht? Lou hat da was für dich. In Los Angeles! Lou wird Kevin noch anrufen und es ihm selbst sagen. Sarah, wenn du Nick liebst, dann steh ihm nicht im Wege! Er liebt seine Karriere und er braucht sie auch! Willst du etwa dafür verantwortlich sein, wenn sie den Bach runtergeht? Er würde es dir bestimmt nicht danken! Er würde dich irgendwann dafür hassen. Geh ihm aus dem Weg. Bau deine eigene Karriere auf. Du bist so ein schönes Mädchen. Du hast gute Chancen, ganz nach oben zu kommen. Aber verbann Nick in Zukunft aus deinem Leben. Ihr werdet es verkraften und schnell merken, dass es die richtige Entscheidung war. Ich weiss Sarah, du bist ein kluges Mädchen. Du wirst auf mich hören!“
Mit diesen Worten ging sie aus dem Zimmer. Ich stand mit offenem Mund da und konnte nichts sagen. War ich Nick wirklich im Wege?
Ich wollte wirklich Schauspielerin werden, sollte ich es wagen?
„Hey Sweety ich bins Nick, mach mal auf.“ Ich atmete tief durch und öffnete die Türe. Nick grinste mich an und kam rein. Er fing an sich auszuziehen. „Was machst du da?“ „Na meine Wette einlösen Baby“ Ich sah ihn an und auf einmal wurde mir klar, dass Jane vielleicht doch recht hatte. Wir sollten uns beiden nicht im Wege stehen. Wir haben nur Unsinn im Kopf und wenn das mal rauskommt, ist Nicks Karriere schnell vorbei. Und die der Jungs auch und dann sind alle sauer auf uns und Kevin ist enttäuscht von mir. „Nick zieh dich bitte wieder an. Vergessen wir das mit der Wette. Nimm mich einfach in den Arm“ „Was ist los Sweety? Du weinst ja? Ist was passiert? Sags mir bitte“ „Nein Nick, mir geht’s gut. Habe gerade einen Liebesfilm gesehen und das ging mir durch und durch“ Nick drückte mich fest an sich. „Baby, wir sind das perfekte Liebespaar, alle anderen sind ein Klacks gegen uns“ Ich schmiegte mich an ihn und lies meinen Tränen freien Lauf.
In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich lag lange wach und überlegte hin und her. Als ich auf die Uhr sah, war es schon 3 Uhr morgens.
Ich musste mit jemanden darüber reden. Trey D. genau, der ist sowieso ein Nachtmensch. Ich ging einen Stockwerk tiefer und klopfte an Treys Tür. So ungefähr nach dem 10. Mal klopfen machte er endlich auf. „Du siehst ja süss aus, wenn du schläfst“ grinste ich ihn an. „Aha. Wie spät ist es?“ „Drei Uhr so was“ „Ich hoffe jetzt für dich, dass du einen guten Grund hast mich zu wecken“ gähnte er. „Na los komm rein“ „Trey es tut mir leid, aber ich muss mit jemanden darüber reden“ „Über was denn? Kannst du das nicht auch noch in 4 Stunden machen?“ „Nein, möchte ja noch bisschen schlafen und bevor ich nicht mit jemanden darüber gesprochen habe, schlafe ich nicht ein“ „Also gut, weil du es bist. Dann schieß mal los Mausi“
Ich erzählte Trey, was mir Jane gesagt hat und dass Lou für mich was in L.A hätte.
„Jane ist mir schon lange suspekt. Es ist nicht mein Job, über andere zu urteilen und meinen Senf dazuzugeben, aber Jane Carter ist eine mieserable Mutter. Ich habe das Gefühl, dass sie nur auf Profit aus ist und es ihr eigentlich egal ist, ob ihr Sohn darunter leidet oder nicht. Mit Aaron macht sie ja schon dasselbe. Armer Kleiner, wo soll das mit ihm enden?“ „Ja ich weiss, Aaron vermarktet sie noch mehr als Nick. Aber um dem geht’s ja gerade nicht. Trey, glaubst du ich stehe Nick im Weg? Ist eine so enge Beziehung im Moment einfach nicht möglich?“ „Gute Frage Sarah. Aber Nick hat sich durch dich stark geändert. Er hat sich schwer in dich verliebt, das merkt man. Es würde ihm das Herz brechen, wenn es mit euch aus wäre. Andererseits, überlegt er vor lauter Verliebtheit nicht, was er mit seinem Verhalten anrichten kann. Sarah, du wusstest von Anfang an, wer Nick ist und was er ist. Ihr könnt kein normales Liebespaar sein.“ „Bist du Kevins Sprachrohr?“ „Lach nein warum?“ „Weil er auch so was sagte. Ach Trey, was soll ich nur machen? Ich wollte schon immer Schauspielerin werden und habe jetzt die Möglichkeit in Hollywood. Vielleicht sollten Nick und ich uns beide erstmal auf die Karriere konzentrieren.“ „Es gibt Dinge im Leben Sarah, die muss man einfach tun, auch wenn es einem schwer fällt. Es gibt Wege, die muss man einfach gehen, um voran zu kommen. Da bleibt immer was auf der Strecke. Nick liebt es zu singen, es ist sein grösster Traum, den er gerade auch lebt! Er würde es für dich auch nicht aufgeben Sarah! Und du solltest deinen Traum auch nicht aufgeben für ihn! Wenn du es nicht machst, bereust du es mit Sicherheit irgendwann mal. Sarah, Lou hat super Kontake, es ist eine einmalige Chance für dich!“ „Danke Trey fürs Zuhören“ „Gern geschehen Kleine.“
Ich ging wieder in mein Zimmer. Schlafen konnte ich trotzdem nicht.
Um 8 Uhr klopfte Kevin an meine Türe. „Sarah, ich habe da was für dich“ „ Ja was denn?“ „Ein Ticket nach Los Angeles! Lou hat mich vorhin angerufen. Du musst morgen bei einer Frau vorsprechen, die für einen Film castet. Eine Fortsetzung von Halloween. Na ist das nicht super?? Das wolltest du doch immer Sarah! Aber freuen tust du dich wohl nicht was?“ Ich tat so, als wüsste ich davon noch nichts. „Ehrlich? Wow, das ist ja super. Ich soll heute noch fliegen? Aber ich..“ Kevin unterbrach mich: „Ja Sarah, damit du morgen auch ausgeruht bist, um es der Frau zu zeigen. Sarah ich bin so stolz auf dich und ich weiss, du packst das mit links!“ „Kevin was ist mit Nick?“ „Der wird sich sicher auch freuen für dich“ „Dann sehe ich ihn ja nicht mehr so schnell.“ „Sarah, das ist deine Chance! Nick wird dir dabei nicht im Wege stehen. Und wenn, dann ist er nicht der Richtige! Also fliegst du?“ „Ja!“ Ich kämpfte wieder mit den Tränen, ich sollte in einem Drama mitspielen. Bin die perfekte Dramaqueen. „Super, dein Ticket wird am Flughafen bereitliegen. Du fliegst in 5 Stunden“
Ich wusste ja, warum ich plötzlich diese Chance bekam, Jane und Lou hatten das perfekt hinbekommen und sie wussten beide, dass ich das nicht ablehnen würde. Trey hat Recht, es gibt Wege, die muss man einfach gehen, um voranzukommen. Und ich gehe jetzt diesen Weg. Auch wenn es mir und Nick das Herz zerreist. Ich möchte, dass er das erreicht, was er möchte. Und wenn wir beide so was anstreben, muss das „Wir“ auf der Strecke bleiben. Vorerst zumindest!
Ich wollte gerade zu Nick gehen, als er mir schon im Flur entgegenkam. Er sah traurig aus. Wusste er schon was? „Hi Sweety. Wir müssen reden!“ „Ja Nick das müssen wir wirklich.“ Wir gingen auf sein Zimmer und ich setzte mich dort auf das Sofa. „Stimmt das Sarah, dass du heute abreist um nach Los Angeles zu fliegen?“ seine Stimme zitterte. „Nick woher weißt du das?“ „Also stimmt es ja? Und wann wolltest du es mir sagen?“ seine Stimme wurde immer lauter. „Nick bitte, ich habs doch erst vorhin erfahren. Ich war gerade auf dem Weg zu dir“ „Du verdammte Lügnerin. Meine Mom sagte mir vorhin, dass du es schon seit gestern Abend weißt! Also warum bist du nicht gleich zu mir gekommen!!!“ „Nick schrei mich bitte nicht so an.“ „Ich schreie, weil du mich verarscht Sarah! Weil du mich anlügst!“ „Nick nein ich verarsche dich nicht und das weißt du auch. Und jetzt hör auf mich anzuschreien, sonst geh ich.“ „Du gehst nirgendwo hin Sarah!“ „Nick was soll das?“ „Nein ich frage dich, was das soll. Wolltest du mal eben so zu mir kommen und sagen: Hey Nick ich fliege heute nach L.A., spreche da für einen Film vor…also dann Ciao man sieht sich??“ Nick schrie immer lauter
„Nick mach es mir doch nicht so schwer. Das ist eine einmalige Gelegenheit für mich. Bitte Nick versteh das doch. Du kannst dich wieder besser auf deine Karriere konzentrieren und ich kann vielleicht eine starten!“ „Was ist mit uns? Ich wollte eine Freundin haben, die wenn ich nach Hause komme, da ist! Die zwar ihren eigenen Weg geht, der aber nicht noch zusätzlich 1000ende Kilometer entfernt ist.“ Nicks Augen leuchteten vor Wut. Ich stand auf und nahm seine Hände. „Nick wir sollten uns jetzt beide auf die Karriere konzentrieren. Ich habe eine super Chance und möchte sie nutzen Nick. Ich liebe dich Nick, sogar sehr. Der Gedanke an eine Trennung macht, mich wahnsinnig. Aber es wäre für mich noch schwerer, wenn ich jemanden hätte, den ich kaum sehen würde." Ich wollte ihm einen Kuss geben, aber er stieß mich weg „Hau ab! Los verschwinde! Mach deine Karriere! Ich scheiss auf dich!“ „Nick sag bitte so was nicht. Mir tut das doch auch weh“ „Oh nein Sarah, ich bin nur sauer, dass ich mich auf so eine Bitch wie dich eingelassen habe! Kleiner Tipp von mir: Du bist gut im Bett…nütz es aus, dann geht’s schneller mit der Karriere!“ Ich holte aus und knallte ihm eine! „Du bist das letzte Nick! Aber vielen Dank, dass du es mir so einfach machst!“ Ich verließ sein Zimmer und knallte dir Türe hinter mir zu.
Jane kam den Flur entlang. „Na bist du jetzt zufrieden du alte gierige Hexe?? Ich hasse dich Jane Carter und ich sage dir eins, ich hoffe, dass Nick mal aufwacht und merkt, was du für eine bist! Du willst nicht sein Glück! Du willst das Geld! Was bist du nur für eine Mutter! Man sollte Kinder gesetzlich schützen vor so einer Frau wie dir! Du nennst dich Mutter? Das ist eine Beleidung für jede Frau auf der Welt!“ „Was ist denn hier los“ Nick kam aus der Türe raus. „Nichts Nick, Sarah wollte gerade gehen“ sagte Jane. "Sarah ich wünsche dir alles Gute!" Jane lachte mich an. Am liebsten hätte ich ihr die Augen ausgekratzt! Ich drehte mich zu Nick um, meine Augen waren voller Tränen. Er sah mich mit einem Blick an, den ich nie vergessen werde.
Ich bin in mein Zimmer gegangen und packte. Ich wollte so schnell wie möglich weg von hier!
Am Flughafen musste ich noch eine ganze Weile warten. Aber ich war froh, dass ich Nick nicht mehr begegnen musste. Dewey, ein Bodyguard der Jungs. war dabei, um mich sicher ins Flugzeug zu bringen. „Sarah, das wird schon wieder. Freu dich auf das, was jetzt auf dich zukommt. Los Angeles ist eine tolle Stadt, mit vielen Möglichkeiten. Deine Schule kannst du auch nachholen.“ „Ach Dewey. du Dummerle, glaubst du allen ernstes, dass ich deswegen traurig bin?? Nein ich bin traurig, weil Nick so unfair zu mir war und Dinge gesagt hat, für die ich ihn umbringen könnte“ „Wenn man sauer ist, sagt man oft Dinge, die einem danach leid tun. Nick kriegt sich schon wieder ein.“ „Ich hoffe, ich mache das Richtige! Ich will nur das Beste für Nick“ „Du meisterst das schon und wenn du ein Hollywoodstar geworden bist, stellst du mich als deinen Bodyguard ein“ grinste Dewey. Ich musste lachen „Ok das ist verspreche ich dir."
Endlich ging mein Flug. Die hälfte der Zeit verbrachte ich mit weinen, die andere hälfte mit schlafen.
Am Flughafen nahm ich ein Taxi und fuhr in das Hotel, das Lou für mich gebucht hatte. Das Hollywood Roosevelt!
Ich rief sofort Kevin an und gab ihm Bescheid, dass ich gut angekommen sei. „In deiner Tasche ist was für dich Schwesterchen! Ruf mich sofort an, wenn das Casting vorbei ist! Sarah, es war die beste Entscheidung, für dich und Nick. Denke jetzt an dich. Ich bin stolz auf dich Schwesterchen. Und auf Nick passen wir alle schon auf.“
Mir kamen wieder die Tränen, ich konnte nichts sagen. Ich legte auf. Ich machte meine Tasche auf und fand einen Umschlag. Es waren 5000 Dollar drinnen. Kevin ich liebe dich!
Das Casting am nächsten Tag verlief super. Ich erfuhr, dass Jamie Lee Curtis wieder mitspielte und dass mein Partner in diesem Film ein junger Mann namens Josh Hartnett wäre. Noch am selben Abend rief mich die Frau vom Casting an, ich hätte die Rolle! Als sie auflegte, hat mich glaube ich das ganze Hotel schreien gehört vor Glück! Ich hatte es geschafft. Ich wollte Kevin anrufen, aber sein Handy war aus. Ich schrieb ihm eine SMS, dass ich die Rolle bekommen habe.
Am Nachmittag wurde ich Jamie und Josh vorgestellt. Josh und ich sahen uns an und wir waren uns sofort sympathisch. Ich freute mich tierisch, diesen Horrorstreifen zu drehen. Mein erster Film! Und ich hatte sogar eine größere Rolle.
Kevin schrie vor Begeisterung als er sich am Abend bei mir meldete. „Zur Premiere kommen wir natürlich alle.“
„Kev wie geht es Nick?“ fragte ich. „Schlecht Sarah. Ihm geht es mit Sicherheit gefühlsmäßig genauso schlecht wie dir. Aber er ist professionell, hat sich vor anderen gut im Griff. Liebeskummer ist immer scheiße!“ „Kev pass bitte gut auf ihn auf.“ „Das machen wir alle Sarah“
Mir ging es wirklich schlecht! Ich vermisste ihn so. Aber ich entschloss mich, es zu verdrängen und mich auf den Film zu konzentrieren.
Als ich die Taschen meiner Jacke ausleerte, kam der Zettel von Clark zum Vorschein. Hatte ihn ja total vergessen. Ich ging zum Telefon und wählte seine Nummer.
Keiner da hmm..dann ein anderes Mal. Ich legte den Hörer auf und ging erstmal unter die Dusche.
Als ich wieder rauskam klopfte es an der Türe.“Ja wer ist da?“ „Josh Hartnett“ Fuck, Mist, oh nein…ich war doch nur im Handtuch.. „Ähm Moment ich hab nix an“ „Ok ich warte“ Ich zog mir schnell eine Jeans an und ein T Shirt, guckte in den Spiegel, Mist keine Schminke.. naja was solls. Ich machte die Türe auf „Hi Josh, was machst du denn hier? Woher weißt du wo ich residiere?“ „Maddie vom Casting hat es mir gesagt. Hast du heute Abend schon was vor?“ „Jetzt ja oder?“ lachte ich. Josh grinste über beide Backen. Er hat ja so schöne Grübchen wenn er lächelt.
Es war ein schöner Abend und Josh war ganz Gentleman.
Aber ich musste immer wieder an Nick denken. Man muss es mir angesehen haben „Sarah wenn du keine Lust mehr hast, wir können gerne gehen.“ „Nein nein Josh, es ist nur. Ich habe mich erst von meinem Freund getrennt und das ganze verdaue ich nur sehr schwer.“ „Ich kenne das. Habe auch erst eine Trennung hinter mir“
Josh erzählte mir von seiner letzten Beziehung und ich war froh, über diese Ablenkung!
In zwei Wochen sollten die Dreharbeiten beginnen. Der Film sollte Anfang 1998 anlaufen. Die Woche verging sehr schnell und mir gefiel Los Angeles von Tag zu Tag besser.
Lou rief mich an und meinte, er habe einen Manager für mich und mir eine Wohnung in Malibu gekauft. Er gab mir die Adresse und dort sollte ich auch meinen Manager treffen. Ich fuhr mit dem Taxi zu der Adresse. Ich stieg aus und ging zu der Wohnung. Die Türe war auf.
„Hallo ist hier jemand?“ „Sind sie Sarah Richardson?“ ertönte es aus der Küche „Ja die bin ich“ „Und sie sind Mr Stiller?“ „Ja kommen sie in die Küche, ich mache Kaffee“ Ich lief langsam Richtung Küche. Hoffentlich war er so nett, wie seine Stimme klang. Bitte bitte lass ihn nicht alt und grau sein und bitte nicht so dick wie Lou! Ich sah in die Küche. Der Mann stand mit dem Rücken zu mir und machte Kaffee. Er drehte sich um…vor Schreck lies ich meine Tasche fallen.
„Hallo Sarah, schön dich wieder zu sehen. Als Lou mir sagte, er habe da einen neuen Schützling für mich und mir dein Foto zeigte, konnte ich es gar nicht glauben. Aber nun stehst du vor mir. Und ich muss sagen, mit offenem Mund siehst du noch süßer aus“ Ich machte den Mund wieder zu und hob meine Tasche auf. „Clark, du bist mein Manager?“ stotterte ich? „Ja Miss Richardson ich bin ab jetzt dein Manager! Und ich glaube, wir werden sehr gut zusammen arbeiten.“ Clark reichte mir die Hand entgegen. Ich gab ihm die Hand und brachte nur ein „Aha“ hervor. „Ich wusste, dass ich dich eines Tages wieder sehen würde. Aber dass wir in Zukunft so eng Kontakt haben würden, hätte ich nicht für möglich gehalten, da sich Madame ja nicht gemeldet hat.“ grinste Clark. „Clark tut mir leid, es ist viel passiert in den letzten Wochen und ich em..ich…Clark, also ich…“ stammelte ich. „Ist schon gut“ fiel er mir ins Wort „So nun zeige ich dir deine Wohnung. Lou hat dir wirklich was Schönes ausgesucht. 2 Bäder, 3 Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und einen Balkon, mit einem superschönen Blick aufs Meer.“
Ich ging Clark hinterher und er zeigte mir die Wohnung.
„In der Garage steht auch ein Auto für dich. Lou muss dich sehr mögen, dass er dir so ein teueres Auto schenkt. Es ist ein BMW M 3 Cabrio. Nicht mal ich habe so ein Schmuckstück. Bin etwas neidisch“ lachte er und zwinkerte mir zu.
Lou mich mögen? Das alles habe ich bekommen, weil ich Nick verlassen hatte! Nicht weil Lou mich mag! Lou und Jane muss wohl sehr unwohl bei dem Gedanken gewesen sein, dass Nick und ich…
na ja egal. Ein neues Leben beginnt.
Plötzlich klingelte mein Handy.
„Ja“ „Hi Schwesterchen ich bin’s, Kev, wir sind in Los Angeles. Wir drehen dort das Video zu unserer neuen Single. Sarah wir bräuchten noch eine Schauspielerin und ich dachte da an dich. Hättest du Lust?“ „Kevin ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich denke, wir lassen das lieber. Ich möchte Nick nicht begegnen.“ „Nick war auch mit einverstanden. Sarah er bereut es, was er zu dir gesagt hat. Er hat es mir erzählt.“ „Nein Kevin wirklich nicht. Macht es ohne mich. Wie lange seid ihr in L.A. Kev können wir uns treffen?“ „Sicher Schwesterchen, ich melde mich noch mal bei dir. Schade, dass du nicht willst. Dann müssen wir doch die andere nehmen. Eine nette Blondine…“ „Ja nehmt nur Blondinchen. Kevin ich muss aufhören, mein Manager ist da und wir wollen noch einiges Besprechen. Kevin komm doch einfach vorbei, wenn du Zeit hast.“ Ich gab ihm die Adresse durchs Telefon und legte auf.
Auch wenn es verlockend klang, aber ich konnte mir nicht vorstellen, nach so kurzer Zeit Nick wieder zu sehen. Er war in Los Angeles?? Wir waren in derselben Stadt und das reichte ja wohl fürs Erste!
„Dein Bruder?“ „Ähm ja Kevin mein Bruder. Sie drehen ein Musikvideo und ich sollte mitspielen.“ „Gute Idee Sarah, dann sehen dich die Leute schon mal. Wann sollen wir da sein?“ „Clark ich werde da nicht mitmachen. Aus persönlichen Gründen, die ich dir nicht weiter erläutern werde“ sagte ich etwas angesäuer. „Sarah, wenn wir zusammenarbeiten wollen, muss ich alles über dich und von dir erfahren. Ich bin dein neuer Ansprechpartner und immer für dich da. Also was ist los?“ „Clark ich werde da nicht mitmachen und basta!“ „Ok, diesesmal lass ich das noch durchgehen, Sarah in Zukunft müssen wir zusammenarbeiten oder du suchst dir einen neuen Manager! Du musst lernen, dass du bald in der Öffentlichkeit stehen wirst, du wirst Interviews geben müssen, ect.. Und egal ob du schlechte Laune hast, oder private Probleme, scheiß egal, du musst da dann durch!!!“
Na das Leben fängt ja schon super an.
Clark fuhr weg und ich ging in die Garage und fuhr mit dem Auto zum Hotel zurück. Auf dem Weg dorthin verfuhr ich mich mindestens 15 Mal. Man war ich froh, als ich endlich da war. Der Rückweg war etwas einfacher, da ich es mir genau erklären lies und mir zusätzlich noch eine Stadtkarte an der Tankstelle kaufte.
Zu Hause richtete ich mich erstmal ein. Stellte ein paar Möbel um, ruckte den Fernseher zurecht und setzte mich auf den Balkon und genoss die Aussicht.
Mein Handy klingelte wieder.
„Ja hallo“ „Hi hier ist Nick.“ Mir fiel fast das Handy aus der Hand. „Hi, was willst du?" „Sarah warum machst du nicht mit beim Video? Sarah ich muss dich sehen. Ich gehe ein ohne dich. Sarah bitte“ „Nick bitte, es ist besser so. Ich will und kann dich nicht sehen.“ „Sarah ich dachte das zwischen uns war was Ernstes“ Nicks Stimme zitterte, aber diesesmal nicht vor Wut. „Sag mir, dass du mich nicht mehr liebst. Sag es mir und ich belästige dich nicht mehr“
Ich schloss meine Augen und mir liefen Tränen runter.
„Nick ich liebe dich nicht mehr“ Ich legte auf! Ich saß auf dem Balkon und konnte nicht mehr aufhören zu weinen.