Kapitel 1 "..."
Ich lag auf meinem Bett, das Licht war aus und ich träumte vor mich hin als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Nick vor mir stand.
In seiner Hand hielt er einen Stapel Papier und winkte aufgeregt damit herum „Hi Jenny, das musst du dir angucken!“ Er knipste das Licht an und sprang zu mir auf das Bett.
Nick, der eigentlich, Nickolas heißt, gehört zu einer Musikgruppe die von Zeit zu Zeit bei uns wohnt. Er ist ein Jahr älter als ich, sehr nett und sieht außerdem gut aus. Für gewöhnlich sitzt er stundenlang am Computer und spielt Video-Games oder er rennt wie wild durch unseren Garten und lernt die Choreographie für den nächsten Auftritt. Manchmal sitzt er auch einfach nur da und zeichnet Comics, so wie heute. Sie handeln von Supermännern, wilden Tieren oder von der Liebe.
Heute war es Power-Man der wieder einmal die Menschheit vor dem Untergang gerettet hat.
Mit ein bisschen Neid muss ich zugeben, dass er phantastisch zeichnen kann. Wie gut und genau er die Gesichter malt. Manchmal frage ich mich ob es etwas gibt das er nicht kann. „Nick, du bist genial. Wie machst du das in der wenigen Zeit die dir zur Verfügung steht?“ „Ich schlafe wenig!“
Wir mussten beide lachen. Denn man muss ganz klar sagen, wenn man Nick abends nicht ins Bett bringt und darauf achtet, dass er Computer und der Fernseher aus ist, dass kann es sein, dass er am nächsten Morgen immer noch davor sitzt. Er hat dann überhaupt kein Zeitgefühl. Er reagiert nicht einmal. Ich glaube das Haus könnte abbrennen und er würde es erst bemerken, wenn der Computer ausfällt.
Die Tür ging auf und meine Mutter kam ins Zimmer. Sie grinste als sie Nick mit dem Stapel Blätter auf meinem Bett sah. „Sag mal, warum seid ihr denn noch nicht am schlafen. Es ist schon sehr spät. Jenny du musst morgen in der Schule und du Nick du musst schon um sechs Uhr mit den anderen zum Fernsehsender nach Köln.“
Sie hatte recht, es war schon nach Zwölf. Nick sammelte seine Sachen zusammen und ging freudestrahlend an ihr vorbei. Mum setzte sich neben mir aufs Bett. „Wenn er so weitermacht, dann schläft er irgendwann in einer dieser Shows ein.“ Sie gab mir einen Gute-Nacht-Kuss und verließ das Zimmer.